Fotografiereise nach Island 2019
Auf meinen Social Media Seiten habt ihr es sicherlich schon mitbekommen, dass ich bei einer Abenteuer- und Fotografiereise von Eva Frischling und Sandra Fencl teilgenommen habe.
Damit ging für mich ein sehr großer Traum in Erfüllung. Denn seit meiner Kindheit möchte ich unbedingt nach Island. Ich glaube, die große Sehnsucht entstand durch das Kinder-/ Jugendbuch „Ausgerechnet Island“ von Angelika Schmelzer. Wer noch auf der Suche nach einem tollen Geschenk ist, sollte sich dieses Buch unbedingt einmal ansehen! Selbst meine Mutti hat es verschlungen und war begeistert von der Geschichte.
Aber jetzt wieder zurück zum eigentlichen Thema.
Ich habe vorher lange hin und her überlegt, ob ich mitmachen sollte, da ich vor allem vor dem Flug etwas Respekt hatte. Außerdem ist Island ein nicht gerade günstiges Land. Als die Entscheidung dann für Island fiel, war es die Wochen vorher total unrealistisch, dass mein Kindheitstraum in Erfüllung gehen sollte.
Auf Empfehlung von Sandra entschied ich mich, von München aus zufliegen, da von dort der Großteil der Teilnehmer starten würde. Sebi, der beste Freund der Welt, brachte mich schließlich am 12.10. zum Flughafen und wartete sogar bis ich die anderen Mädels traf. An dieser Stelle deswegen ein ganz, ganz großes Dankeschön an meinen Schatz!
Die ersten Mädels traf ich kurz vor der Zollkontrolle. Die Stimmung war super und gemeinsam ließen wir die Schlange immer länger werden.
Wer schon einmal geflogen ist, weiß, dass man sämtliche elektronischen Geräte wie Laptop, Kamera oder Objektive aus dem Rucksack nehmen muss. Naja und bei 6 Mädels, die auf eine Fotografiereise gehen, kommen da einige Sachen zusammen.
Ungefähr dreieinhalb Stunden dauerte der Flug nach Island. Effektiv waren es durch die Zeitverschiebung sogar noch weniger. Wenn man über Island fliegt, wirkt es durch die Lavafelder eher, als ob man auf dem Mond landen wird.
Endlich auf Island!
Vom Flughafen in Keflavik ging es mit dem Flybus nach Rekjavik zum BSI. Dort wurden wir dann von unserem Hotel „Eldhestar“ zusammen mit Eva abgeholt. Die Busfahrt verflog wahnsinnig schnell, da ich so viel mit „aus dem Fenster sehen“ beschäftigt war und alle Eindrücke in mir aufsaugte.
Auf Eldhestar angekommen ging es kurz in die Zimmer und dann zum Abendessen. Das Essen war jeden Tag aufs Neue wieder oberhammer-mega-lecker. Leider kämpfte ich an manchen Tagen ganz schön mit den Portionen, weswegen ich teilweise die Suppe als Vorspeise ausließ.
Nach einer kleinen Vorstellungsrunde begannen wir am Abend schon etwas mit der Theorie. Hier ging es vor allem um den Einstieg in die manuelle Fotografie. Dieses Thema setzte sich dann auch im nächsten Tag fort und endete mit einem Minifotoshooting. Dabei hatte ich den Vorteil, dass ich von Anfang an manuell fotografiere und somit sowohl mit der Theorie als auch mit der praktischen Umsetzung vertraut bin. Nach einer weiteren Theorieeinheit zur Bildgestaltung und einem leckeren Abendessen ging es schließlich noch zu den Pferden in die Herde. Hier hatten wir die Aufgabe uns gegenseitig zusammen mit den Ponys zu fotografieren. Dabei hatten wir alle so viel Spaß, dass wir so lange fotografierten, bis es vom Licht her einfach nicht mehr ging. Soweit hoch habe ich den Iso noch nie gedreht, aber ich finde trotzdem, dass sich die Bilder sehen lassen können und bin wirklich sehr froh, dass ich dieses Jahr in eine bessere Kamera investiert habe.
Wichtig: Fast alle der Bilder sind nur mit Lightroom optimiert und nicht final bearbeitet.
Der erste Ausritt
Am darauffolgenden Tag ging es das erste Mal aufs Pferd. Dank unserer vielen Dänemarkurlaube auf „Stald Nordkap“ bin ich kein totaler Töltanfänger und wusste, worauf ich achten muss. Mein Pony für diesen Ritt gehörte der eher ruhigeren Sorte an und ich musste fast dauerhaft treiben, damit er ordentlich töltet und nicht in ein Tölt-Trab-Gemisch verfiel. Es war eine sehr entspannte Runde, allerdings wünschte ich mir für den nächsten Ausritt ein Pferd mit mehr „bums“.
An diesem Tag fotografierten wir außerdem noch 2 Reiter in allen Gangarten. Dabei legte ich mein Augenmerk darauf, nur im richtigen Moment zur richtigen Gangphase abzudrücken und nicht im Serienbildmodus wild darauf los zu fotografieren. Gar nicht so einfach! Aber es hat Spaß gemacht und ich lernte meine neue Kamera noch besser kennen.
Abends gab es fast immer Bildbesprechungen, wo Eva und Sandra uns zeigten, was noch verbessert werden könnte. Dies hat mir besonders gut gefallen, da man ja nicht allzu oft Rückmeldungen von erfahrenen Fotografen bekommt.
Unser erster Ausflug zu den Wasserfällen
Am Dienstag ging es zeitig los, denn unser erster Ausflug stand an. Zuerst hielten wir an den Wasserfällen Gljúfrabúi und Seljalandsfoss. Das war das erste Mal, dass ich mich mit der Landschaftsfotografie beschäftigte. Dafür hatte ich mir extra ein Weitwinkelobjektiv gemietet.
Allerdings muss ich ehrlicherweise zugeben, dass mir die Landschaftsfotografie nicht ganz so liegt. Mir fehlt dabei irgendwie die Individualität und Interaktion, auch wenn man viel mit Perspektive und Standpunkt spielen kann. Das Faszinierendste daran war, dass wir alle am Ende des Tages unterschiedliche Bilder hatten, da jeder sein Hauptaugenmerk auf etwas Anderes gelegt hat.
Als Nächstes stand der schwarze Strand bei Vik auf unserem Plan. Das Wetter wurde allerdings immer schlechter und wir erreichten schließlich Windstärken von 30m/s. Deswegen riet uns der isländische Busfahrer auch, dass wir lieber nicht aussteigen und wieder umkehren sollten. Doch wir Mädels wollten es wenigstens probieren und bildeten deshalb eine Menschschlange, um nicht fortgeweht zu werden. Ob das wirklich so schlau war, darf jeder für sich selbst entscheiden. Denn wäre eine von uns gestürzt, hätte sie wahrscheinlich auch die anderen mit sich gerissen.
Wir schafften es unversehrt bis zum Strand, blieben allerdings in sicherer Entfernung zum Wasser. So machtlos und klein wie an diesem Strand hatte ich mich in der Natur noch nie zuvor gefühlt. Der Wind war so heftig, dass wir nur seitlich zum Wind gedreht laufen und stehen konnten und das auch nur unter hohem Kräfteeinsatz. Schon nach ein paar Minuten (wir waren maximal 10 Minuten an dem Strand) taten mir die Beine weh, weil ich mich so stark in den Sand stemmen musste, um nicht umgeweht zu werden. Auf unserem Weg zurück fiel eine fremde Frau auf Grund des Windes hin – zum Glück ist ihr nichts weiter passiert.
Auf dem Rückweg hielten wir noch an dem Skogafoss und mehreren kleinen Läden. Der Wolleladen machte dabei wahrscheinlich das Geschäft des Monats, weil der Großteil unserer Gruppe sich mit Islandpullis und Wolle eindeckte.
Die golden circle Tour
Am darauffolgenden Tag ging es endlich wieder aufs Pferd – die Tagestour stand an. Auf der ersten Etappe ritten wir an einen dunklen Strand, um dort ein Minishooting mit 4 der Ponys zu machen. Nach der Mittagspause ging es dann in Richtung der Berge, welche man von Eldhestar aus sehen konnte. Das war mein persönliches Highlight. Bei diesem Ritt hatte ich Hektor, einen hübschen und ziemlich flinken Mausfalbwallach. Es machte wirklich viel Spaß mit ihm. Da wir alle relativ erfahrene Reiter waren, sind wir sogar galoppiert. Das erste Mal war richtig toll und auch die Ponys freuten sich über die Abwechslung. Der zweite Galopp artete dann etwas aus und ein Pony ging durch, überholte mich, was sich Hektor auch nicht wirklich gefallen lassen wollte. Aber bis auf einen kleinen Schrecken war ansonsten zum Glück nichts weiter passiert.
Die Golden Circle Tour war am Donnerstag geplant. Der Golden Circle besteht aus dem Wasserfall Gullfoss, dem Þingvellir-Nationalpark wo die Kontinentalplatten aufeinanderstoßen und dem Geysir Strokkur. Zuerst ging es allerdings durch den Þingvellir-Nationalpark. Da wir wieder früh gestartet waren, konnten wir im Nationalpark die Morgenstunden total genießen. Am liebsten hätte ich mich auf eine kleine Erhöhung gesetzt und die Seele baumeln lassen. Allerdings geht das natürlich bei einer organisierten Ausfahrt nicht und außerdem waren ca. -4 Grad. Wenn ich jedoch wieder nach Island fliege, dann werde ich das dort auf jeden Fall machen!
Nach Þingvellir ging es dann zu der Spalte und zum Gullfoss. Wahnsinn was dort für ein Betrieb war. Wo wir vorher vollkommen alleine die Natur genießen konnten, waren die Attraktionen des golden Circle trotz Nebensaison gut besucht. Ich möchte gar nicht wissen, was dort in der Hauptsaison los ist.
Anschließend sind wir dann natürlich noch zum Geysir Strokkur gefahren. Die ersten beiden Male bin ich immer etwas erschrocken, wenn er sozusagen in die Luft ging. Man sagt, dass er derzeit ca. alle 8 Minuten ausbricht. Wenn es nach meinem Zeitgefühl geht, waren die Abstände nur halb so lang.
Anschließend gönnten wir uns noch einen leckeren Kaffee und Kuchen, bevor wir die Heimreise zu Eldhestar antraten.
Am Freitag stand der letzte Ritt an. Diesmal bekam ich Black Magic, einen großen Rappwallach. Mit ihm hat es am besten harmoniert und ich hätte ihn gerne schon die ersten Ritte gehabt. Auch er ist ein bewegungsfreudiges Pferd, welches gerne an der Spitze läuft. Das mir das im Laufe des Ausrittes noch zu Gute kommen würde, hätte ich nicht gedacht.
Es ging wieder in Richtung Berge. Nach einem mini Waldabschnitt legten wir eine Fotoshootingpause ein. Sandra hatte extra Rauchbomben mitgebracht und es war wirklich interessant damit zu arbeiten. Die drei Ponys waren absolut lieb und entspannt dabei, trotz das weißer Qualm neben ihnen aufstieg und es nach Rauch roch.
Ich könnte mir gut vorstellen, daraus auch irgendwann mal ein Aktionsshooting zu machen. 😉
Danach ging es weiter und wir durchquerten einen Fluss um eine kleine Schleife zu reiten. Auf einmal fing eins der Ponys an zu lahmen. Deswegen tauschte Victoria, eine unserer Guides, mit der Reiterin das Pferd und lies sich von Eldhestar abholen. Wir machten uns in der Zwischenzeit auch auf den Heimweg, welcher zum Glück genau derselbe wie der Hinweg war. Da wir durch mehrere Tore mussten, überlies mir Mara, unser zweiter Guide, größtenteils die Spitze. Black Magic genoss es sichtlich, dass der Guidepferd spielen durfe. 😀
Am Abend gab es wieder eine kurze Theorieeinheit mit Bildbesprechung. Außerdem tauschten wir alle Bilder aus, die wir von uns gegenseitig gemacht haben. Ich kann euch sagen, dass war vielleicht viel Arbeit! Denn ich hatte mir in den Kopf gesetzt, die Fotos wenigstens zu grundoptimieren, wie ich es auch für die Auswahlgalerie bei meinen Shootings mache.
Überraschungsshooting am Abreisetag
Der Samstagmorgen war unser Abreisetag. Eva und Sandra hatten allerdings noch ein Überraschungsshooting für uns geplant. Mit dem Pferdehänger und Bus ging es los Richtung Rekjavik. Wir shooteten auf den Wegen bei den roten Felsen – was für eine traumhafte Kulisse.
Dabei erfuhren wir auch, dass es unglaublich wichtig ist, dass man auf den offiziellen Wegen bleibt, da das Islandmoos, welches am Rand der Wege wächst, 10 Jahre braucht, um sich zu erholen, wenn es beschädigt wird.
Für mich ging dabei ein kleine Traum in Erfüllung. Denn diese roten Felsen stand ganz weit oben auf meiner Wunschlokationliste.
Gemeinsam mit den Ponys warteten wir auf den Bus. Auf einmal riss sich eins der Islandponys los und lief in Richtung der Ringstraße. Sofort brach Panik aus, da es einfach nicht stoppen wollte und viel Betrieb auf der Straße war. Die Besitzerin rannte sofort hinterher und konnte das Pony zum Glück kurz vor der Straße einfangen. Da waren wir alle erleichtert, als wir die beiden zusammen sahen. Wir hatten alle Angst gehabt, dass es ein tragischer Abschluss einer wunderschönen Woche werden würde. Das Schlimme daran war auch, dass wir eigentlich nur warten und hoffen und nicht helfen konnten. Aber zum Glück ist ja alles gut gegangen!
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit etwas Shopping in Rekjavik, bevor es mit dem Taxi zum Hotel in Keflavik ging. Das Hotel steht auf dem alten amerikanischen Truppengelände und sieht von außer ehrlich gesagt nicht gerade einladend aus. Aber das Zimmer war innen wirklich top – sehr modern eingerichtet und sauber. Für eine kurze Nacht somit vollkommen okay.
Der Wecker klingelte ganz zeitig, da wir spätestens 5:00 Uhr morgens am Flughafen sein mussten. Der Flughafen in Island ist topmodern, sodass wir uns unsere Boardingpässe und Gepäckbänder selbst ausdrucken konnten, ohne am Schalter in einer Schlange warten zu müssen. Außerdem gaben wir unser Gepäck selbst auf – einfach aufs Band gestellt, den Barcode eingescannt und schon fuhr der Koffer davon.
Nach der Sicherheitskontrolle gab es verschiedene Läden und Imbisse, wodurch wir die restliche Zeit bis zum Abflug mal wieder mit Shoppen und Essen beschäftigt waren. 😀
Im Flieger hatte ich das große Glück, dass ich beim Online Check-in einen XXL Sitz erhalten hatte und so gemütlich mit viel Beinfreiheit den Heimweg antrat.
Am Münchener Flughafen angekommen, mussten wir ewig auf unsere Koffer warten. Ich bekam leichte Angst, dass doch etwas beim Aufgeben schiefgegangen sein muss, da zuerst nur die Koffer von den Leuten, welche an den Personenschalter gegangen waren, kamen. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit kam er endlich und ich konnte meinen Freund, der mich abholte, glücklich in den Arm schließen. <3
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Mein Herzensfazit
Die Zeit in Island verflog leider viel zu schnell und so unwirklich es vorher war, dass ich nach Island reisen würde, ist es jetzt genauso unwirklich, dass ich meinen Kindheitstraum erfüllt und diese Reise angetreten habe.
Ich finde es besonders schön, dass unsere Truppe immer noch in Kontakt steht und wir uns auch noch einmal alle treffen wollen. Mal sehen wann das durch Corona wieder möglich ist.
Und da mich Sandras enormes Wissen rund ums Pferd so beeindruckt hat, habe ich mich nach Island sofort für ihren Online Zirzensikkurs angemeldet und schaue derzeit in jeder freien Minute ihre Videos. Selbst Maxel hat an den Übungen seine Freude.
Somit kann ich euch heute nicht nur eine Reise nach Island, vielleicht sogar mit Sandra und Eva, empfehlen, sondern auch die Online Kurse von Sandra.
* Dieser Blogpost enthält Werbung aus tiefster Überzeugung. Die Reise, das Buch und der Onlinekurs wurden komplett selbst bezahlt. *