Fotografieworkshop mit Claudia Rahlmeier auf dem Schrankenschneiderhof

Im Juni war es endlich soweit – mein erster Workshop, an welchem ich teilnahm! Mit meinem Freund und Hund im Schlepptau ging es Richtung München. Die über dreieinhalb stündige Fahrt war zum Glück relativ schnell um, sodass es noch etwas Zeit bis zum Beginn des Workshops war. Diese verbrachten wir an einem See in der Nähe, damit sich Bailey vor dem Check-In im Hotel noch einmal die Beine vertreten konnte. Den mussten meine zwei Männer nämlich komplett alleine meistern, weil sie mich vorher am Schrankenschneiderhof ablieferten. Dort waren die Mädels vom Hof schon fleißig am werkeln. Sie wuschen den langen Behang und den Schweif der Tinker, damit alles für die Fotos glänzte. Schnell war auch unsere heutige Lehrerin, Claudia Rahlmeier, gefunden. Es fehlten nur noch drei der anderen Mädels. Diese trudelten kurz darauf ein, sodass wir pünktlich starten konnten.

Der über zwei stündige Theorieteil verging wie im Flug. Und auch für Nervennahrung war in dieser Zeit umfangreich gesorgt. Neben Knabbersachen, wie Gummibärchen und Chips, gab es eine große Auswahl an Getränken und Kaffee. Wir lagen gut in der Zeit, sodass wir pünktlich nach einem kurzen Check aller Kameraeinstellungen mit dem ersten Praxismodul beginnen konnten.

Das Praxismodul

Dabei ging es um Portraits mit schwarzem Hintergrund. Dank des großen Scheunentores war dies überhaupt kein Problem und auch unsere beiden Models machten ihren Job wirklich gut. Ich war total fasziniert wie lieb und entspannt der Hengst Conquest war. Denn gegenüber von der Scheune stand eine kleine Herde von gutaussehenden Mädels, welche das Treiben vor ihrem Zuhause neugierig beobachteten.

Workshop_schwarzer-Hintergrund

Danach sind wir in den Wald gegangen, um Conquest im Grünen abzulichten. Dabei zeigte er zusammen mit seiner Besitzerin ihr neu eingeübtes Kunststück – das Steigen. Dieser Workshoptag hielt somit mehrere Prämieren für mich bereit. Zum einen hatte ich bis dahin keine Tinker und schon gar keine Hengste vor meiner Kamera gehabt und zum anderen auch noch kein Pferd, welches auf Kommando richtig professionell steigen konnte. Leider war es relativ dunkel in diesem Waldstück und dadurch mein Objektiv nicht gerade das lichtstärkste war, musste ich meine ISO-Wert ziemlich hoch stellen, um ordentlich belichten zu können.

Weiter ging es in einem anderen Waldstück mit Serena und ihrem Fohlen. Zuerst fotografierten wir beide zusammen und dann kam unser Model Sophie an die Reihe. Sie posierte in einem tollen Outfit zusammen mit dem Fohli. Dabei sind wirklich tolle Bilder entstanden. Und der Kleine war so unglaublich lieb, weswegen die Fotos schnell gemacht waren und die Beiden wieder zurück in ihre Herde konnten.

Workshop_Fohlen2

Workshop_Hengst-steigend

Workshop_Fohlen

Zuletzt kamen noch Freilaufbilder von dem Hengst Saturn an die Reihe. Dabei mussten die armen Mädels vom Schrankenschneiderhof ordentlich rennen und flink reagieren, denn er interessierte sich mehr für die Stuten, als für uns Fotografen. Und auch wenn ich lieber Portraits mache, sind bei dieser Übung einige tolle Bilder entstanden. Das hat mir gezeigt, dass man eben manchmal auch aus seiner Komfortzone rauskommen muss und dafür mit tollen Fotos belohnt wird.
Da der Himmel außerdem sehr trüb war und die Sonne nicht mehr schien, mussten wir uns keine Gedanken um hässliche Schatten machen. Das perfekte Fotografenwetter!

Bevor es für uns alle den verdienten Feierabend und Pizza zum Abendessen gab, ging es auf die Stutenweide. Hier konnten wir die Ruhe genießen und die Ponys beim grasen beobachten und fotografieren. Es war ein angenehmes, unbeschwertes Gefühl dort zu sitzen und ab und zu eine kleine neugierige Nase zu streicheln.

Saturn2

Workshop_Stute

Saturn-Bewegungsbild

Mein Fazit

Insgesamt war es ein wirklich toller Tag mit netten Mädels auf einem wahnsinnig tollen und pferdegerechtem Hof. Definitiv ein großes Lob und Dankeschön an die Stallbesitzer, welchen diesen Tag erst möglich gemacht haben.
Allerdings hätte ich mir noch eine gemeinsame Bildbesprechung oder ähnliches gewünscht. Einfach um noch ein paar Tipps, was man hätte besser machen können, zu bekommen. Außerdem finde ich es immer besser, wenn man gemeinsam ein paar Bilder bearbeitet und nicht nur das Vorgehen sowie einige Werkzeuge erklärt bekommt. Denn wie heißt es so schön – learning by doing. Aber vielleicht waren in dieser Hinsicht meine Erwartungen an einen Eintages-Workshop zu hoch und solche Themen können nur in einem Coaching behandelt werden.
Trotz alledem war es ein gelungener und lehrreicher Tag, den mein Freund und ich gemütlich im Hotel ausklingen lassen wollten. Diesen Plan hatten wir bloß ohne die zahlreichen Zecken, welche Bailey beim letzten Spaziergang aufgesammelt hatte, gemacht. Und natürlich hatte ich die Zeckenzange zuhause liegen gelassen, als ich unsere Taschen für die eine Nacht im Hotel gepackt habe. Deswegen mussten wir dann noch einmal los zur nächstgelegenen Notfallapotheke, denn alle anderen Geschäfte hatten um diese Uhrzeit schon zu. Zum Glück waren Mitarbeiter vor Ort und wir mussten niemand aus dem Bett oder so klingeln.

An nächsten Vormittag ging es dann gestärkt vom leckeren Frühstück wieder nachhause. Und nach und nach habe ich die besten Bilder bearbeitet – bei über 770 Stück fällt einem die Auswahl schon nicht ganz so leicht. Über den Zeitaufwand, welchen die Bearbeitung von so vielen Bildern braucht, wollen wir lieber nicht reden.

Habt ihr schon einmal an einem Workshop o.ä. teilgenommen? Wenn ja berichtet mir doch gerne bei wem und wie es war, da es definitiv nicht die letzte Veranstaltung (Workshop, Portfoliotag, Coaching,…) ist, welche ich besucht habe.