Mein erstes Jahr als nebenberufliche Fotografin
Hallo ihr Lieben!
Heute möchte ich euch (ungeschönt) von meinem ersten Jahr als nebenberufliche Tierfotografin berichten. Damit ihr erst einmal einen groben Überblick über meinen gesamten fotografischen Werdegang bekommt, fange ich schon etwas eher an – und zwar in der Zeit kurz vor Weihnachten 2016.
Der Anfang
Neben meinem Studium (Immobilien- und Facility Management) hatte ich angefangen, einen Blog über Bailey und seinen Weg zum Reitbegleithund zu schreiben. Natürlich habe ich deswegen auch die Kollegen bzw. deren Blogs analysiert und festgestellt, dass der Großteil richtig tolle Bilder zu den Beiträgen lieferte. Ab da war mein Ehrgeiz geweckt. Ich wollte genauso gute Bilder erstellen und eine große Reichweite aufbauen. Somit leistete ich mir kurz vor Weihnachten 2016 meine Canon EOS 700D mit Kit-Objektiv von meinem frisch verdienten Praktikumsgehalt. Zu dem Zeitpunkt war es für mich eine riesengroße Anschaffung, aber ich wollte mir auch einmal etwas gönnen.
Seitdem wurde und wird fleißig geübt. Dank Youtube und vielen Blogartikeln hatte ich den Dreh mit dem manuellen Modus schnell raus. Denn auch das stand für mich von Anfang an fest: wenn, dann lerne ich gleich, wie das „Ding“ richtig funktioniert. Und der Weihnachtsmann brachte sogar ein Buch über Hundefotografie. 😉
Wie ihr euch jetzt sicher denken könnt: den Blog gibt es nicht mehr, aber die Liebe zur Fotografie ist geblieben. Und nachdem ich dann auch schon gefühlte tausendmal Bailey und Maxel fotografiert hatte, stand für mich Ende 2017 fest, dass ich anderen mit meinen Bildern eine Freude machen möchte. Also schrieb ich erste TFP Shootings über Kleinanzeigen aus. Für mich persönlich war dies ein riesengroßer Schritt, da ich eher ein etwas schüchterner Typ-Mensch bin. Es meldeten sich so viele nette Mädels, sodass die erste Angst und Schüchternheit schnell überwunden war. Die Bilder von Romke waren die ersten, welche ich in diesem Zusammenhang erstellte und bearbeitete.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich leider noch nicht wirklich mit der optimalen Tageszeit zum Fotografieren beschäftigt und ausgerechnet an dem Shootingtag schien die Sonne mit all ihrer Kraft. Solche Erfahrungen musste ich machen, lernte daraus und trotzdem finde ich immer noch, dass die Bilder sich sehen lassen können.
Die Entscheidung
Als danach die Anfrage kam, ob ich denn auch Bilder für einen Flyer machen könnte, wurde mir bewusst, dass ich auf langfristige Sicht auch Geld für meine Fotografie nehmen muss, um weiter zukommen. Es ist ja nicht nur meine Zeit, die ich investiere, sondern es entstehen unweigerlich auch Kosten für die Bildbearbeitungsprogramme, die Website und noch so viel mehr. Außerdem sollen sich ja auch das Equipment und mein Wissen weiterentwickeln. Und wenn jemand mit meinen Bildern werben möchte und dadurch auch Geld verdient, finde ich es nur fair, wenn das Shooting auch bezahlt wird. Leider sah das die Person, welche angefragt hatte, etwas anders, aber egal. Mein Gewerbe meldete ich trotzdem im März 2018 an, nachdem ich dazu die Erlaubnis von meinem Arbeitgeber hatte.
Dank unzähliger Facebookgruppen saß ich stundenlang an einem passenden Preismodell. Ich wollte keineswegs den Markt durch Dumpingpreise zerstören und auch für meine Zeit, welche ich investiere, honoriert werden. Denn es ist nicht nur das Shooting, das an sich ungefähr 1-2 Stunden dauert, sondern auch die Bildbearbeitung, die Zeit „verschlingt“. Durchschnittlich sitze ich ca. 30-45 Minuten an einem Bild, bis ich damit zufrieden bin. Auch Social Media sowie Buchhaltung, Datenschutz und so vieles mehr kosten unglaublich viel Zeit. Außerdem ist es eh dank der unzähligen TFP Shootings, welche überall und dauerhaft angeboten werden, schon schwer genug Neukunden zu gewinnen (ich habe es ja selbst nicht anders gemacht).